Herbstkurs 2020

Lautlos und gleichmässig umfliesst der Rhein die Klosterinsel Rheinau. An diesem Ort der Stille machten wir drei Tage lang Musik. So träge das Wasser, so schnell verfloss die Zeit, und die drei Tage mit Musik waren im Nu vorbei.

Die Förderung des gemeinsamen Spiels, in grösseren sowie in kleineren Formationen, stand im Zentrum des Kurses. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden zu Beginn in zwei Gruppen eingeteilt. Die Gitarren im Ensemble Filmmusik, die Mandolinen und die Mandola im Ensemble Volksmusik. Die Namen der Ensembles waren aber nicht Programm. Wir haben sehr breit musiziert von Händel, Sorkocevic, Corrette über Irischen Tanz sowie Bündner Mazurka bis zum Sound der Filme „Mission Impossible“ und „Game of Thrones“. Alle Spielerinnen und Spieler haben sich immer wieder zum gemeinsamen Orchestrieren zusammengefunden, wobei bestimmte Kompositionen vertieft eingeübt wurden.

Wir erhielten breite Unterstützung durch die Dozenten Silke Lisko für Mandoline und Rupert Gehrmann für Gitarre. Sie verstanden es, nicht nur als Dozenten, sondern auch als Mitspieler aufzutreten. So konnten sie uns sehr motivieren und beim Zusammenspielen immer wieder helfen. Beim Orchestrieren standen sie nicht am Dirigentenpult, sondern spielten mit ihren Instrumenten neben den noch etwas unsicheren Spielerinnen und Spielern und haben ihnen so Sicherheit gegeben.  

Die Zeit schwand und der Abschied nahte. Von Anfang an stand das aufeinander Hören und das gemeinsame Gestalten des Zusammenspiels im Vordergrund und nicht ein Konzertvortrag. Trotzdem beschlossen wir, das Gelernte in einem Konzert für uns allein und die Angestellten der Rheinau vorzutragen. Nach dem Konzert wurden wir von Silke Lisko und Rupert Gehrmann mit vielen Komplimenten verabschiedet. Erst da merkten wir, dass wir mehr erreicht haben, als wir uns zugetraut hätten und so über uns hinausgewachsen sind. Das erfüllt das Herz mit Freude und bleibt über lange Zeit als Motivation in bester Erinnerung.

Leo Odermatt (Kursteilnehmer)