So war der Zupfmusik-Kurs Magliaso 2021!

Zupfmusik-Kurs Magliaso 2021

Eine Innenansicht von Petra Pollow und anderen Teilnehmer:innen
12. bis 16. Mai 2021

Nachdem letztes Jahr der Kurs ja leider Corona-bedingt ausfallen musste, waren wir alle sehr gespannt und freuten uns sehr auf das gemeinsame Beisammensein und Musizieren. Ich hatte mich das erste Mal für diesen Kurs, von dem ich schon so viel gehört hatte, angemeldet und war sehr gespannt, auf das, was mich erwartet. Auch war ich mir nicht sicher, ob meine Finger der linken Hand das musikalische Programm der 4.5 Tage überstehen und wie ich mich nach so vielen Jahren beim Einzelunterricht schlagen würde.

 

Dass das Tessin eine Reise wert ist, weiss glaube ich jeder und es ist ja auch einfach traumhaft. So bin ich bereits am Dienstag angereist auch in der Hoffnung, nicht zu lange im Stau stehen zu müssen. Als ich ankam, war das Wetter grusig und ebenfalls so für die nächsten Tage angesagt. Aber welche tolle Überraschung am nächsten Morgen, die Sonne gab alles und schien was das Zeug hielt. So war es möglich am Vormittag einen Spaziergang nach Coslano zu unternehmen.

 

Und dann um 13:00 ging es mit einer kurzen Informationsrunde los. Es war eine großartige Runde und Esther machte uns mit allen Informationen wie Organisatorisches und insbesondere Zeitpläne bekannt. Hier konnte man erahnen, wieviel Arbeit die Organisation eines solchen Kurses bedeutet. Auch fanden sich einige Kammermusikgruppen, die in den folgenden Tagen zusammen Musikstücke Duos Trios usw. einstudierten und wenn die Gruppen wollten, beim Abschlusskonzert darbieten konnten.

 

Nachdem alle mit allen Informationen versorgt waren, starteten wir mit der ersten Technikprobe. Das war für mich etwas komisch, da ich seit über 30 Jahren keinen Kurs besucht oder Technikunterricht hatte. Aber es war sehr lehrreich und mit Steffen als Dozent sehr angenehm, hatte er doch das richtige Gefühl für uns. Wie war das noch einmal mit den verschiedenen Fingerstellungen? Egal, ich habe die Übungen in meine Routine aufgenommen und siehe da, mein kleiner Finger kommt schon viel besser zurecht.

 

Die erste Orchesterprobe nach der Stärkung am Abend hat allen sichtlichen Spass gemacht und wir nahmen die Inspiration und den Schwung mit in die nächsten Tage. Ausserdem waren wir sehr dankbar, wieder gemeinsam zu musizieren, und mit zwei so wundervollen Dozenten, die sich bei den Orchesterproben abwechselten, war es eine Freude, die Stücke einzustudieren.

 

Zusätzlich merkte man sehr deutlich, dass Steffen und Michael diesen Kurs schon lange leiten, gemeinsam als Duo mit einer Harmonie zusammenspielen und dieses Gefühl uns allen vermittelten. Und wie Martin so schön sagte: «Es ist diese Hingabe und auch etwas Strenge, die mich als Schüler dazu ermutigte, es selbst zu versuchen.»

 

Am ersten Morgen weckte uns die Sonne und somit konnten die legendäre Qi Gong Übungen mit Michael, wie jeden Morgen, draussen am Seeufer unter den Bäumen stattfinden.

 

Ein besonderes Highlight war das Dozentenkonzert, bei dem Steffen und Michael ihr ganzes Können und musikalischem Feuer sowohl als Duo aber auch Solisten zeigten und uns allen eine Inspiration für unsere eigenen Darbietungen gaben. Es war faszinierend und ein Ohrenschmaus, den beiden zu zuhören. Zu diesem Konzert durften wir auch die Präsidentin des Zupfmusik-Verbands Schweiz, Sandra Tinner begrüssen, die sich und die Aktivitäten vom Verband den Teilnehmern vorstellte. Für die Teilnehmer war es sehr interessant, was der Verband in den nächsten Jahren so vorhat und der neue Flyer wurde zahlreich mitgenommen.

 

Zum Abschluss durften wir unsere einstudierten Stücke einem kleinen Publikum präsentieren und waren alle sehr dankbar, für diese wunderbare Zeit mit einer sehr harmonischen Gruppe. Im Namen von allen möchte ich dir, liebe Esther ganz herzlich für alles und die perfekte Organisation danken. Ich habe mich sehr wohlgefühlt und wie man den folgenden Rückmeldungen entnehmen kann, ging es allen so.

 

Rückmeldung (Auszug) von Liliane Flückiger

Meine Erwartungen und Wünsche wurden übertroffen betreffs Durchführung, Harmonie, Wetter und Ambiente. Abend und Morgen ein neuer Tag und alle waren gut gelaunt. Grosse Meister mit fleissigen Schülern die alles geben. Leicht war der Einstieg und schwer der Abschied. Ich lernte viel bezüglich Musik und dem Miteinander. Auf und ab ist in jeder Bewegung und hilft zur Standhaftigkeit siehe Tai-Chi. Sonne und Mond Wald und Wasser sind im Tessin bezaubernd. Orchester Probe und Stücke haben mir gut gefallen.

 

Rückmeldung (Auszug) von Bernadette von Holzen

Martins Brief, den du in der Schlussrunde vorgelesen hast, hat auf so gute Art alles auf den Punkt gebracht! Auch ich empfand die Tage – wie jedes Jahr – schlicht wunderbar! Woran mag es liegen, dass ich wieder so inspiriert und motiviert ( … sogar Technik zu üben fällt etwas leichter!) in den Alltag zurückkehre? Ist es die gute Stimmung unter den Teilnehmern, der paradiesische Ort, Michael und Steffens Begabung, sich in Laien-Musiker einfühlen zu können …? Wahrscheinlich ist es die Mischung. Etwas wesentliches kam in diesem Jahr hinzu, die Dankbarkeit! Liebe Esther, du hast es gesagt und ich spürte es in der ganzen Gruppe. Ich selbst empfinde es in vielerlei Hinsicht absolut nicht als selbstverständlich, dass ich dabei sein durfte und dass der Kurs überhaupt hat stattfinden können. Einmal mehr: Wir sind privilegiert!

 

Rückmeldung (Auszug) von Cecile Acoste

Aufbauend, beglückend, bereichernd, fröhlich, wunderschön, ganzheitlich, wohltuend, Seelenschmaus, motivierend

 

Rückmeldung von Martin Dormann

Mir als Psychologen fällt immer wieder nicht nur das grossartige Können und musikalische Feuer unserer beiden Dozenten auf, sondern ebenso das aussergewöhnliche pädagogische Engagement und Geschick und Herzblut, mit dem sie unentwegt die Musik an uns Laien vermitteln.

Es ist diese Hingabe und auch das etwas Strenge, die mich als Schüler am meisten ermutigt, es selbst auch zu versuchen. Die Anleitung, die ich bekomme, ist kompetent und so dosiert, dass sie mir den Rücken stärkt. Als Tüpfelchen auf dem i muss ich das verspielt neckende, aber respektvolle Verhältnis erwähnen, das zwischen den beiden Leitern herrscht, und auch die Organisatorin einschliesst.

Aus der Gruppendynamik ist bekannt, dass ein solches gegensätzliches, aber sich ergänzendes Leiter-Paar (oder Trio) ideale Identifikationsmöglichkeiten bietet und die ganze Gruppe sehr belebt und motiviert. Ich jedenfalls konnte sehr viel lernen.

Ich gehe mit sehr grosser Zufriedenheit heim und danke herzlich für die überaus reichhaltigen Tage.

Liebe Grüsse Martin