Konzert des Basler Zupforchesters

Konzert des Basler Zupforchesters

Dreimal mussten wir aus bekannten Gründen unser Konzert verschieben. Doch mit dem dritten Termin hatten wir Glück: der 26. Juni 2021 war der Tag der bundesrätlichen Lockerungen. Das BZO durfte – zwar immer noch mit Maske und Abstand zwischen den Stühlen – im Basler Zwinglihaus etwa 100 Gäste begrüssen. Für viele von ihnen war es der erste Konzertbesuch seit über einem Jahr, und von der Freude und Dankbarkeit, die in der Luft lagen, durfte man sich bedenkenlos anstecken lassen.

Sogar „berauschend“ nannten einzelne Zuhörer*innen unser Konzert. Von innerhalb des Orchesters aus gesehen fanden wir diese begeisterte Gesamtbewertung nicht einmal so übertrieben, sondern eher übereinstimmend mit unseren eigenen Gefühlen. Wir spielten nämlich tatsächlich in einer aufgeräumten, ja festlichen Stimmung, und die besonderen Umstände hatten eher dazu beigetragen, dass wir ein gut vorbereitetes und ausgereiftes Konzert präsentieren konnten. Zu den besonderen Umständen zählt, dass gleich zwei Profis am Dirigentenpult sich leidenschaftlich für uns engagierten. Der Übergang von der einen Dirigentin zum andern Dirigenten fiel just in unsere Vorbereitungszeit. Der „Wechsel der Pferde“ (von dem anderswo zu diesem Zeitpunkt immer abgeraten wird) gelang aber problemlos und weckte in unserem Ensemble eher noch frische, unverbrauchte Kräfte.

Angesagt war das Konzert ursprünglich 2020 als Krönung der fünfjährigen Zusammenarbeit mit Lea Ziegler („Highlights mit Lea“), unserer erst zweiten Dirigentin in 100 Jahren, für die wir eine Art „musikalische Jugendliebe“ waren (Lea war noch Studentin, als sie das BZO übernahm), was uns immer glücklich machte. Lea war es auch, die das Konzertprogramm zusammenstellte, das aus lauter Rosinen aus bisherigen Konzerten bestand, und die die Stücke mit dem ihr eigenen Elan mit uns neu einübte.

Dass Michael Tröster von der Musikakademie Kassel vor einem Jahr nach Basel kam und bereit war, (nahtlos) die Leitung des BZO zu übernehmen, ist der zweite unglaubliche Glücksfall, der sich in diesem Konzert widerspiegelte. Nicht nur rettete Michael uns (und dieses Konzert) mit einem Zoom-Programm über die Corona-Blockade hinweg. Unverkennbar brachte er aus dem Fundus seiner bekannten internationalen Lehr- und Konzerttätigkeit eine Aufführungserfahrung mit, durch die er auch unsere Stücke nochmals neu formte und erstrahlen liess. Die minutiöse Vorbereitungsarbeit von Lea ging also mit Michael in eine zweite Runde mit erhöhtem Anspruchsniveau. Was sich gleich blieb, war die motivierende Lernatmosphäre und die ansteckende Begeisterungsfähigkeit, die wir von Lea her kannten, jetzt aber auch beim bestandenen Professor feststellen und auf uns überspringen lassen konnten.

Einige Stimmen aus dem Publikum:
„Das Konzert war sehr schön ausgearbeitet und harmonisch.“
„Euer Konzert war wunderschön und gekonnt vorgetragen.“
„Es war schlicht wunderbar. Wir haben es sehr genossen!! Und dies ist nicht nur deshalb, weil man in letzter Zeit nicht eben mit Konzerten verwöhnt wurde.“
„Ihr habt ganz toll gespielt, das viele Üben hat sich definitiv gelohnt.“
„Das war einfach der Hammer. Das Orchester wurde so sicher geführt, dass es spürbar freier und bewegter musizieren konnte.“
 
In diesem kleinen Video ist ein spannender Auszug aus dem Konzert zu erleben!
 
Eine Rolle für die beglückende Stimmung, die an diesem Konzertabend herrschte, spielte zweifelsohne auch das Schüler-Ensemble von Katsia Prakopchyk von der Musikschule Basel, das mit seinen mutigen Darbietungen den Abend eröffnete und ganz nebenbei einen gelungenen Einblick in die Kunst des Mandolinen- und des Gitarrenspiels bot.
 
Martin Dormann, BZO