Am 20.11.2022 durfte das MGO Riehen wieder einmal sein reguläres Jahreskonzert unter der Leitung von Michael Tröster aufführen.
Die alt-ehrwürdige Dorfkirche war gut besetzt und es war in verschiedener Hinsicht ein bewegender Anlass: Erstens durften wir endlich wieder in unserem angestammten «Heimspiel-Ort» unser traditionelles Jahreskonzert zur Aufführung bringen. Das letzte Konzert an diesem Ort hatte im Nov. 2019 stattgefunden! In der Zwischenzeit hatten wir nur ein einziges Konzert in Bettingen, und das unter Corona-Auflagen realisieren können. Wir mussten ohne Dirigent und mit Maske auftreten. Da erwies sich die Vorbereitung und Durchführung diesmal doch um einiges entspannter und v.a. planbarer!
Ein zweiter Grund für die feierliche Stimmung war das 110-jährige Bestehen des MGO im Jahre 2022!!! Nicht nur unsere Familien und Freunde feierten mit uns, sondern auch unsere treuen Zuhörerinnen und Zuhörer aus Riehen. Ich würde behaupten, dass das MGO einer der ältesten Vereine des Dorfes überhaupt ist.
Es gab aber noch einen wichtigen, dritten Grund für das freudige Ereignis. Es handelte sich hier um unseren ersten offiziellen, gemeinsamen Auftritt mit dem Basler Zupforchester (BZO). Schon seit einigen Monaten haben die beiden exakt gleichaltrigen Vereine zusammengespannt. Anfangs 2023 soll die Fusion dann auch noch auf dem Papier und rechtlich abgesichert vollzogen werden. Für mich ist es wunderbar zu sehen, wie schnell sich zwei Orchester mit unterschiedlicher Geschichte zusammenfinden können. Mit dem Dirigenten Michael Tröster hatten wir auch eine Garantie, kennen ihn doch die meisten schon von den Workshops in Magliaso. Dort, wie hier, versteht es Michael sehr gut, die Musizierenden auf dem je eigenen Stand des Könnens abzuholen, und im Orchester zu integrieren.
Und so verlief nun unser mit Spannung erwarteter Auftritt: Unter dem schönen Sternenhimmel der Kirche stimmten wir nach der sympathischen Begrüssung durch Sandra Tinner unser erstes Stück, «Barriera» des Frühbarock Komponisten Fabricioso CAROSO an. Das darauffolgende Allegretto aus «Palladio» von Karl JENKINS (1944 *), bekam seinen Namen vom Renaissance Architekten Palladio, der Mitte des 16. Jh. unzählige Paläste und Villen in Venetien im Stil des «Palladianismus» erbaute. Das Allegretto wurde 1993 für einen Werbespot für Diamanten verwendet.
Günter BRAUN (1928-2005) war Tonmeister beim Saarländischen Rundfunk. Seine «Canzona» entstand aus einer Freundschaft mit dem bekannten Gitarristen und Leiter des Saarländischen Zupforchesters Siegfried Behrend. In dieser Zeit entstanden einige wegweisende Werke für Zupforchester. Von Kurt SCHWAEN (1909-2007) spielten wir anschliessend den Klassiker «Abendmusik». Schwaens kompositorische Vorliebe für einprägsame Melodik und starke rhythmische Impulse sind für seinen Stil ebenso typisch, wie pointierte instrumentale Melodik. Turlough O’CAROLAN (1670-1738) gilt als Irland grösster Nationalkomponist. Seine Musik ist zwischen Irischer Folklore und barocker Hofmusik anzusiedeln. George GERSHWIN (1898-1937) ist wohl einer der berühmtesten Komponisten der USA. Sein «Love walket in» stammt aus der Filmmusik zu The Goldwyn Follies. Zum Abschluss spielten wir die erst im Oktober uraufgeführte «Trilogie op 26» von Michael TRÖSTER (1956 *) [Mehr zum Stück siehe Artikel über das Konzert des BZO (NJ)].
Danach ernteten wir so viel Applaus, dass wir zwei Zugaben zum Besten geben duften.
Nach dem Konzert waren alle im Haus der Vereine zum Apéro eingeladen. Beim Anstossen mit den Gästen war viel Lob und Begeisterung zu hören.
Eine Besucherin fasste ihre Worte per Whatsapp u.a. so zusammen: „Das Konzert war wiederum ein richtiges Fest. Harmonisch aber trotzdem vielseitig und reichhaltig. Die Kommunikation zwischen den Musizierenden und ihren Instrumenten ist mir diesmal extrem positiv aufgefallen. Und dass die Gitarren besser zur Geltung kamen war toll…“.
Vreni Zwick, MGO Riehen